Dienstag, 17. Januar 2012

Erste Wörter...

... oder besser gesagt: erste Sätze. Das soll mein heutiges, wenn auch kurzes, Thema sein.
Wie wir alle wissen ist der erste Eindruck der wichtigste. Das gilt im Leben wie auch in Büchern und darunter zählt (natürlich erst nach dem Cover oder Klappentext) nunmal der erste Satz des Buches ganz besonders.
Es gibt gute Bücher, die mit einem schlechten ersten Satz anfangen und es gibt schlechte Bücher, die mit einem guten ersten Satz beginnen. Alles ist möglich, aber das soll hier nicht das Thema sein.

Stephen King soll gesagt haben, dass der erste Satz der Reihe "Der dunkle Turm" einer der besten sei, die er jemals geschaffen hat. Ich will ihn an dieser Stelle nicht vorenthalten:

"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm"

Meiner Meinung nach ein wirklich guter erster Satz. Er weckt viele Gedankengänge und impliziert schon ein gewisses Grundsetting nur durch die Worte Wüste und Revolvermann. Zumindest bei mir. Bei jedem wird dieses Bild sicherlich ein wenig anders vor dem mentalen Auge aussehen oder gar völlig verschieden zu dem meinen sein, aber das ist auch irrelevant.
Es geht um die Wirkung des Satzes an sich. Und diese ist vortrefflich.

An dieser Stelle ein erster Satz aus einer meiner Geschichten. Zuvor aber noch die Warnung: Nichts für allzu zart besaitete Leser!

Berger hatte sich schon immer gefragt, wie wohl feine Knochensplitter, blutige Haarbüschel samt noch vorhandener Kopfhaut vermischt mit den matschig weißen Überresten eines menschlichen Gehirns, unregelmäßig auf einer Raufasertapete verteilt, aussehen würden.

Man sieht schon, ein völlig anderes Konstrukt. Einerseits neige ich ab und an mal zu Schachtelsätzen, sehe aber gleichzeitig auch das Problem genau am Anfang eines Buches oder einer Geschichte einen solchen Satz zu bringen. An sich, zumindest meiner Meinung nach, kein schlechter Satz. Aber auch als Beginn geeignet?

Mein Aufruf an die Leser: Was denkt ihr? Kritik gewünscht!

Gerne möchte ich auch wissen, was eure Lieblings-erste-Sätze sind? Welche haben euch bewegt, direkt von Beginn an gefesselt?

Fühlt euch frei zu kommentieren.

Einen schönen Tag euch allen.

J. R.

Montag, 16. Januar 2012

Der tägliche Wahnsinn

Guten Morgen zusammen,

heute will ich kurz über ein Thema schreiben, das mir in letzter Zeit immer wieder in den Sinn kommt.
Neben meiner Arbeit als Autor bin ich hauptberuflich ein vorbildliches Rädchen in der arbeitenden Gesellschaft. Mehr oder weniger jedenfalls.
Ich komme beruflich sehr viel rum und lege jede Woche eine beachtliche Kilometerzahl zurück. Damit sind wir auch schon beim Thema: Dem Autofahren.
Ich behaupte einfach mal an dieser Stelle, dass sich 90% der PKW lenkenden Bevölkerung für einen guten Fahrer halten. Ferner halten sich sehr wahrscheinlich 80% (meiner Erfahrung nach zumindest 80% aller männlichen Autofahrer) der Fahrer für einen überdurchschnittlich guten Fahrer. Das hier, schon rein mathematisch, eine gewisse Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Anspruch vorliegt, sollte offensichtlich sein.
Das diese Diskrepanz nicht nur rein mathematischer Natur ist, offenbart sich mir auf dem täglichen Weg zur Arbeit auf der Autobahn.
Nun will ich meine neusten Beobachtungen einfach mal dafür nutzen und zwei mir besonders unangenehme Autofahrertypen vorzustellen:

Den Drängler und den Schleicher.

Beide stellen natürlich ein Extrem dar und sollen nur zur Verdeutlichung dienen. Wie so oft liegt die Wahrheit dann doch irgendwo dazwischen.

Der Drängler

Den Drängler gibt es in verschieden starken Ausprägungen. In der Regel ist der in einem hochwertigen, neuen - oder neuerem - Fahrzeug, oft ein Modell von Audi, Mercedes oder BMW, anzutreffen. Eine Häufung findet hier bei Jugendlichen aus reichem Hause und Geschäftsmännern der Altersklasse 40+ statt. Letztere bilden die überwiegende Mehrheit der Gruppe.
In der schwächsten der oben genannten Ausprägungen fährt ein Drängler "nur" so dicht auf, dass man meinen könnte, dass das eigene Fahrzeug im nächsten Moment rektal entjungfert wird. Habe ich meistens kein Problem mit. Doch dann kommen die verschiedenen Steigerungen:
  • Der Lichthupen-Drängler: Je nach Fahrer wird schon in einem halben Kilometer Entfernung durch wiederholtes Benutzen der Lichthupe darauf hingewiesen, dass ein schnelleres Fahrzeug das Recht beansprucht eine freie Überholspur vorzufinden. Wird dem nicht umgehend Folge geleistet wird, Gruppentypisch, die eigen Front so nah wie möglich an das Heck des Vordermannes gebracht, um dem eigenen Privileg der freien Fahrt Nachdruck zu verleihen.
  • Der Lichthupen-Rechts-Links-Drängler: Sehr ähnlich zu vorangegangener Kategorie. Jedoch mit dem Unterschied, dass zusätzlich zur Lichthupe nach Unterschreiten des Mindestabstandes durch hektisches Hin- und Herlenken der Überholanspruch unterstrichen wird.
  • Der Rechtsüberholer: Hier muss man differenzieren. Es gibt durchaus Rechtsüberholer, die nicht in die Gruppe der Drängler fallen. Diese scheren ohne großes Tam-Tam aus, überholen rechts und scheren wieder ein. Um diese geht es aber nicht. Ich meine die nochmalige Steigerung der Lichthupen-Rechts-Links-Drängler. Nach dem weder optische Signale noch hektische Lenkbewegungen Wirkung erzielt haben, müssen natürlich andere Kaliber her: Bei erster sich bietender Gelegenheit wird nach rechts geschert und das binäre Gaspedal auf  "1" gestellt. Unangenehm und zudem gefährlich. Diese Jungs, deren Fahrzeuge meist (und hier greife ich einfach mal ganz tief in die Klischee-Kiste) die chrom-blitzende Verlängerung ihres primären Geschlechtsorgans sind, bilden auch die ultimative Spitze der Gruppe. Applaus bitte.

Der Schleicher

Hier gibt es zwar auch verschiedenste Ausprägungen, die aber sehr stark untereinander vermischen. Ganz im Gegensatz zur Gruppe der Drängler sind hier eher Familienkutschen anzutreffen, die die gesamte Palette der Automobilhersteller abdecken. Meist jedoch keine hochklassigen Autos, sondern eher Fahrzeuge, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Auch die Personengruppe variiert stärker. Vom typischen Opa-mit-Hut bis hin zur multitaskingfähigen Blondine, die gerade versucht gleichzeitig zu telefonieren, sich zu schminken, eine Zigarette anzustecken und den Verkehr zu ignorieren sind sehr viele Gattungen vertreten. Genauso vielfältig ist die Fahrweise.
Der mehr nervige als wirklich behindernde Mittelspurschleicher, der sich wahrscheinlich denkt in der Mitte gibt es die größte Auswahl an Möglichkeiten oder sich einfach nicht entscheiden kann, ist da noch die harmlose Variante.
Besonders spaßig sind diejenigen, die (vor allem auf zweispurigen Autobahnen), sobald ein LKW auch nur ungefähr in Sichtweite ist, auf die Überholspur wechseln. Das sieht dann als Skizze wie folgt aus:

[=]   [=]   [=]   [=]      [=]
----------------------------------------------------------------------------------------
                                                                                                               [===][===]

[=] steht natürlich für PKWs, wobei der Letzte von links in der Reihe offensichtlich der Schleicher sein soll. Die anderen stehen für den symbolischen Überholspurstau. Wer sich tatsächlich unter diesem Kunstwerk etwas vorstellen kann, sei ausdrücklich gelobt. Aber jeder wird ungefähr wissen, was ich meine.
Immerhin scheren die Leute aus dieser Kategorie nicht unnachvollziehbar spät aus, so dass man genug Zeit zum Reagieren hat. Viel ärgerlicher sind diejenigen, die kilometerweit hinter einem LKW hinterher fahren. Nur um dann genau in dem Moment, in dem man selbst überholen will, mit ihrem wahnsinnigen Geschwindigkeitsüberschuss von 2 - 5 km/h ausscheren. Da Glühen bei mir oft die Bremsscheiben. Zumindest metaphorisch, da ich nicht davon ausgehen, dass ein 90 PS "starker" Opel tatsächlich sowas zustande bringt.


Damit will ich auch an dieser Stelle, den sowieso schon sehr langen Eintrag beenden. Bei entsprechender Muse und Ideen werde ich noch einige Gruppen nachtragen.

Einen schönen Tag wünsche ich allerseits.

J. R.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Willkommen!

Guten Tag allerseits und willkommen auf meinem (noch) beschaulichen Blog.

Noch rollt hier zwar der sprichwörtliche Strauch durch's Bild und es herrscht gähnende Leere, aber das gedenke ich in der nächsten Zeit zu ändern und diese Internetpräsenz mit Leben zu füllen.
Ich werde an dieser Stelle über meine aktuellen (Schreib)Projekte informieren oder über das erzählen, was mich über den Tag oder die Woche bewegt hat.

Also, fühlen Sie sich wie zu Hause, legen Sie die Beine hoch und lassen Sie sich unterhalten!

J. R.